In Gedenken an Josef Nigbur

    Ehrenbürger und Ehrenstadtrat der Stadt Volkmarsen
    * 16. Juli 1921
     + 19.Feburar 2002
    Porträt eines außergewöhnlichen Menschen
    - Im Jahre 1974  Ernennung zum Ehrenstadtrat
    - August 1979  Ehrenbrief des Landes Hessen
    - Dezember 1980  Ehrenurkunde des Waldecker Kreises
    - Mai 1982  Verleihung des Bundesverdienstkreuz
    - Dezember 2001  Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Volkmarsen
    In folgenden Vereinen war Josef Nigbur unter anderem als Vorsitzender tätig:
    - Volksbund Deutscher Kriegsgräber
    - Bund der Vertriebenen
    - TV 1890 Volkmarsen
    - Kur- und Verkehrsverein
    - Geschichtsverein
    - Deutsches Rotes Kreuz
    - Volkmarser Karnevalsgesellschaft
    Josef Nigbur, im Jahre 1921 in Ostpreußen bei Allenstein geboren lebte seit Ende der Kriegswirren in Volkmarsen, nach dem er aus der Kriegsgefangenschaft des 2. Weltkrieges freigelassen wurde. Im Jahre 1952 kandidierte Josef Nigbur erstmalig zur Kommunalwahl in Volkmarsen.
    Im März 1954 erhielt Josef Nigbur vom Stadtwahlleiter die Nachricht, dass er als Stadtverordneter für den ausgeschiedenen Franz Jung in das Volkmarser Stadtparlament nachrücken werde.
    Somit wurde Josef Nigbur am 14. Juni 1954 vom damaligen Stadtverordnetenvorsteher Kramer als Stadtverordneter eingeführt und verpflichtet.
    Seit dieser Zeit war Josef Nigbur ohne Unterbrechung bis Dezember 2001, kurz vor seinem Tod, Stadtverordneter und Stadtrat.
    Josef Nigbur war schon vor seiner Zeit als Stadtverordneter längere Zeit Mitglied und Schriftführer der Volkmarser Wohnungskommission. Da Josef Nigbur seit 1952 auch Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen ( ca. 340 Mitglieder) und Mitglied des BdV Kreisverbandes Wolfhagen war, konnte er sich in zahlreichen Schulungen für den Wohnungsbau-Lastenausgleich sowie im Sozialbereich weiterbilden. Dieses erleichterte ihm seine Arbeit auch als Stadtverordneter.
    In folgenden Ausschüssen und Kommissionen war Josef Nigbur als Stadtverordneter vertreten.
    - ab Dezember 1956 im Eigenbetriebs- und Forstausschuss sowie als stellv. Vorsitzender des Personalvertretungsauschuss
    - ab Juli 1958 im Bau- und Siedlungsauschuss, der er ab Dezember 1960 als Vorsitzender diente.
    - ab November 1959 war er Vorsitzender des Wasseruhrenausschusses
    - ab Dezember 1960 fungierte er als Mitglied des Personal- und Organisationsausschusses, Mitglied der Viehmarktskommission
    Nigbur betätigte sich politisch in zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen des Volkmarser Stadtparlamentes und war von 1968 bis 1972 stellv. Stadtverordnetenvorsteher. In dieser Zeit war er in folgenden Ausschüssen und Kommissionen vertreten,
    - ab November 1968 im Personal- und Organisationsauschuss, im Bau- und Siedlungsauschuss, im Eigenbetriebs- und Forstausschuss.
    - ab Januar 1969 Mitglied der Friedhofkommission
    Josef Nigbur verlegte ab dem Jahre 1964 seine Arbeit überwiegend von der Stadtverordnetenversammlung in den Magistrat der Stadt Volkmarsen. Diesem gehörte er mit Unterbrechungen bis Dezember 2001 an.
    In dieser Zeit engagierte er sich in folgenden Verbänden und Kommissionen
    - Abwasserverband Volkmarsen / Arolsen
    - Viehmarktskommission
    Einige besondere hervorragende Leistungen und Tätigkeiten von Josef Nigbur, auf die wir als FWG besonders stolz sind, möchten wir hier aufzeigen und in Erinnerung bringen:
    Um den Wohnungsbau zu fördern und die Wohnungsnot zu lindern setzte sich Herr Nigbur im Jahre 1959/1960 mit der Hessischen Heimat in Verbindung. Diese erwarb auf seine Initiative das Baugelände der Bürgermeister-Engel-Siedlung.
    Josef Nigbur besorgt die dafür berechtigten Bauinteressenten für die Errichtung einer Nebenerwerbssiedlung. 11 Wohnhäuser konnten hier errichtet werden mit zinslosen und zinsverbilligten Landes- und Bundesmitteln. Fast 375.000 ? wurden hier verbaut. Die Baubewerber erhielten ein günstiges Haus, teils mit Einliegerwohnung. Die Stadt Volkmarsen bekam so eine Wohnsiedlung ohne einen Finger zu rühren und die Wohnungsnot wurde somit gelindert.
    Das war nur der Einstieg in weitere Bauförderprojekte die Josef Nigbur voranbrachte.
    Unter viel geopferter Freizeit ist es Josef Nigbur gelungen, den Wünschen der Hessischen Heimstätte und der Bürgerinnen und Bürger von Volkmarsen zu erfüllen. Somit konnte er für Volkmarsen mehrere Millionen ? nach Volkmarsen holen.
    Neben all diesen Bemühungen tat sich Josef Nigbur auch 8 Jahre lang als ehrenamtlicher Betreuer des Volkmarser Flüchtlingslagers an der Lütersheimerstraße hervor.
    Durch seinen Einsatz ersparte er der Stadt Volkmarsen sehr viel Geld, weil diese ansonsten die Aufgaben hätte übernehmen müssen. Anerkennung wurde ihm damals von Landrat Milecci und Ministerpräsident Zinn erteilt. Auch die über ein Jahrzehnt geleistete Arbeit für die Kriegsgräberfürsorge und der Betreuung der Spätaussiedler war mit viel Arbeit verbunden.
    Dieses soll nur ein kleiner Einblick in die fast 50 jährige kommunalpolitische Arbeit des Ehrenbürgers und Ehrenstadtrates Josef Nigbur sein.
    Durch seine hervorragenden und außergewöhnlichen Leistungen sind wir ihm ewig verbunden und dankbar. Außerdem möchten wir mit dieser Darstellung das Gedenken an unseren Josef Nigbur bewahren.

    Freie Wählergemeinschaft Volkmarsen